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Wenn die grundlegende Körperhygiene zum Problem wird
Baden
Nacktheit kann Scham, die vergleichsweise ungewohnte Situation in der Badewanne Angst auslösen. Viele Demenzkranke baden nicht gern. Sie schreien oder schlagen um sich, um ihren Widerstand auszudrücken.
Versuchen Sie deshalb Unannehmlichkeiten nach Möglichkeit auszuschließen. Achten Sie darauf, das Wasser nicht zu warm und nicht zu kalt einzustellen, und sorgen Sie für eine angenehme Raumtemperatur. Kündigen Sie dem Erkrankten an, was Sie als Nächstes tun werden. Ein Haltegriff und eine rutschfeste Einlage in der Wanne vermitteln ein Gefühl von Sicherheit.
Ein Handtuch, dass sich die Erkrankten – auch in der Wanne – umlegen, kann das Schamgefühl verringern. Vermeiden Sie, dass Seifenwasser in die Augen der Patienten gelangt (z. B. beim Haarewaschen). Bedenken Sie außerdem, dass Duschen oft die einfachere Alternative ist. Es ist auf einem Stuhl im Sitzen möglich, ohne dass ein Wannenrand überwunden werden muss, und reicht zur Reinigung meistens aus.
Zahnpflege
Zahn- und Mundprobleme können Schmerzen verursachen und zur Verweigerung der Nahrungsaufnahme führen. Es ist deshalb wichtig, für eine ausreichende Mundhygiene zu sorgen, am besten nach jeder Mahlzeit. Viele Alzheimer-Patienten lehnen es allerdings ab, sich bei der Zahnpflege helfen zu lassen. In diesen Fällen ist viel Geduld und Feingefühl gefragt. Kurze, einfache Anweisungen und das Vorzeigen des Putzens mittels eines Spiegels können ein Ausweg sein. Bei anhaltenden Schwierigkeiten kann eventuell der Zahnarzt weiterhelfen.
Toilettengang
Viele Alzheimer-Patienten werden im Verlauf ihrer Erkrankung inkontinent, können also den Harn- und Stuhlabgang nicht mehr ausreichend kontrollieren. Es ist jedoch daran zu denken, dass auch Medikamente und Erkrankungen, z. B. eine Blasenentzündung, diese Symptome auslösen können. Beides sollte von einem Arzt ausgeschlossen werden. Als Hilfe in der Wohnung kann es sich erweisen, wenn der Weg zum Badezimmer, dort zur Toilette und sogar bis auf den Beckenrand markiert ist, z. B. durch farbige Hinweise. Außerdem sollten im Bad Gegenstände vermieden werden, die äußerlich an ein Toilettenbecken erinnern könnten. Dazu gehören etwa Eimer oder Körbe. Weiterhin sollte sichergestellt werden, dass der Patient keine Schwierigkeiten beim Entkleiden hat. Ein Inkontinenz-Tagebuch kann helfen, die Ursachen hinter den Missgeschicken aufzudecken. Rechtzeitige Toilettengänge oder feste Toilettenzeiten können dann eventuell Abhilfe schaffen. Für schwere Fälle stehen Inkontinenzhilfen (Windeln) für Erwachsene zur Verfügung.