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Viele Prozesse bei der Entstehung von Alzheimer sind Medizinern noch immer unklar. Das ist auch der Grund, weshalb eine Heilung der Krankheit, die mit Gedächtnisverlust und Orientierungsproblemen einhergeht, bisher leider noch nicht möglich ist. Der Verlauf kann mit Medikamenten lediglich verlangsamt werden. Studien weisen jedoch darauf hin, dass sich das Risiko für den Ausbruch zumindest reduzieren lässt. In erster Linie trägt beispielsweise ein gesunder Lebensstil dazu bei, Alzheimer vorzubeugen.
Mit der Alzheimer-Prävention möglichst früh beginnen
Bei der Alzheimer-Demenz handelt es sich um eine Erkrankung, bei der Betroffene zunehmend vergesslich werden. Im fortgeschrittenen Stadium erkennen sie oft sogar ihre nahen Angehörigen nicht mehr und auch Urteils- und Sprachfähigkeiten lassen nach. Die genauen Ursachen dafür sind noch immer nicht abschließend geklärt, doch weiß man heute, dass sich fehlgefaltete Proteine (sogenannte Beta-Amyloid-Proteine) zwischen den Nervenzellen des Gehirns ablagern. Sie stören deren Kommunikation und Versorgung, wodurch diese mit der Zeit absterben.
Mit dem Thema Alzheimer beschäftigen sich die meisten Menschen erst, wenn bereits Symptome auftreten oder Angehörige betroffen sind. Dabei kann es schon zuvor sinnvoll sein, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und allgemein auf einen gesunden Lebensstil zu achten, um Alzheimer soweit möglich vorzubeugen.
Gut zu wissen: Die krankhaften Ablagerungen bilden sich bei Betroffenen schon sehr früh – die Degeneration beginnt meist 20 bis 30 Jahre vor dem Auftreten erster Symptome. |
Sechs Tipps, um Alzheimer vorzubeugen
Leider lässt sich die Entstehung von Alzheimer nicht komplett verhindern. Es gibt jedoch einige Maßnahmen, die vor allen Formen der Demenz schützen und deshalb mitunter auch dabei helfen, Alzheimer vorzubeugen. Das Risiko zu erkranken, kann vor allem durch einen gesunden Lebensstil reduziert werden.
- regelmäßige Bewegung: Was gut für den Körper ist, hilft auch dem Kopf. Bewegung hält auch unser Gehirn fit, es wird besser durchblutet.
- ausgewogene Ernährung: Es gibt kein Patentrezept, mit dem Sie Ihr Alzheimer-Risiko einfach wegessen können. Aber eine bewusste und gesunde Ernährung trägt zu einer erfolgreichen Alzheimer-Prävention bei. Zur Vorbeugung mit hochdosierten Vitamin-Nahrungszusätzen liegen hingegen widersprüchliche Erkenntnisse vor.1 Die Einnahme von Vitamin E wird deshalb in den Leitlinien der Deutschen Fachgesellschaft der Neurologen und Psychiater gegenwärtig nicht empfohlen.
- gesund schlafen: Schlafstörungen gehören ebenfalls zu den Faktoren, die Alzheimer fördern können, weil sich das Gehirn dann nicht ausreichend selbst reinigt. Bei ständigem Schlafmangel sollten Sie daher unbedingt einen Arzt aufsuchen. Daneben können beispielsweise auch Entspannungstechniken vor dem Schlafengehen für eine erholsame Nachtruhe sorgen.2
- sozialer Kontakt: Auch durch häufiges geselliges Beisammensein mit Freunden oder der Familie lässt sich Alzheimer vorbeugen. Der Austausch mit anderen fördert das Gehirn.
- geistige Fitness: Aktivitäten, die viel Konzentration benötigen und die Nervenzellen im Gehirn trainieren, sollten auch im Alter beibehalten werden. Hierfür eignen sich schon kleine Übungen, die sich einfach in den Alltag integrieren lassen – wie Kopfrechnen beim Einkaufen. Ebenso können das Erlernen von neuen Fremdsprachen, das Lösen von Kreuzworträtseln oder gemeinsame Spieleabende hilfreich sein.
Mittlerweile ist zudem bekannt, dass einige Risikofaktoren wie hoher Blutdruck oder hohe Cholesterinwerte im Zusammenhang mit der Demenzkrankheit stehen. Wer Alzheimer vorbeugen möchte, sollte diese gesundheitlichen Probleme daher regelmäßig vom Arzt beobachten lassen.
Früherkennung durch Vorsorgeuntersuchung
Viele Patienten kommen oft erst in die Arztpraxis, wenn die neurodegenerative Erkrankung des Gehirns weit fortgeschritten ist. Dabei ist die Früherkennung eigentlich sehr wichtig. Denn: Je eher die Diagnose gestellt wird, desto besser lässt sich die Erkrankung beeinflussen.
Sowohl bezüglich der Diagnosestellung als auch der Prävention von Alzheimer gibt es immer wieder neue Forschungsergebnisse, die die Medizin im Kampf gegen die Krankheit Schritt für Schritt vorwärtsbringen. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, sich hier auf dem Laufenden zu halten und rechtzeitig einen Arzt aufzusuchen. Er kann weiterführend Empfehlungen zum Vorbeugen und Behandeln von Alzheimer geben.
- Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.: Helfen Vitamine gegen die Alzheimer-Krankheit? https://www.deutsche-alzheimer.de/unser-service/archiv-alzheimer-info/helfen-vitamine-gegen-die-alzheimer-krankheit.html (Stand: 07.01.2019).
- Ärzteblatt: Alzheimer: Studie sieht Verbindung zu. URL: Schlafstörungen https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/76837 Alzheimer-Studie-sieht-Verbindung-zu-Schlafstoerungen (Stand: 02.01.2019).